Köln – Die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring 2025 dienen nicht nur als Langstreckenklassiker, sondern auch als Testfeld für alternative Kraftstoffe. Elf Fahrzeuge setzen in diesem Jahr auf eFuels und Biokraftstoffe – ein Rekordwert, der zeigt, wie weit nachhaltige Technologien im Motorsport schon gekommen sind.
Seit den 1970ern gilt das 24h-Reglement als besonders technologieoffen. Nun sorgen gleich drei AT-Klassen für maßgeschneiderte Einstufungen der alternativen Antriebe – von Biokraftstoffen bis hin zu synthetischen eFuels. „Wir wollen damit zeigen, dass nachhaltiger Motorsport möglich ist“, erklärt 24h-Rennleiter Walter Hornung. Die Fahrzeuge tanken an einem speziellen Platz zu Beginn der Boxengasse. Hornung betont jedoch: „Die Kapazität ist damit vorerst erreicht.“
Zwei Kraftstoffkonzepte stehen dabei im Fokus. Biokraftstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen oder Abfallstoffen hergestellt. Max Kruse Racing und das Team Fancy by Teamwork Motorsport setzen auf E20 Blue Gasoline, einen Biokraftstoff mit 20 Prozent Bioethanol und 40 Prozent erneuerbaren Komponenten. Four Motors nutzt ein ähnliches E20-Produkt von CropEnergies.
eFuels hingegen entstehen aus CO₂ und Wasser – mit Strom als treibender Kraft. Das Manthey Racing Team by eFuel Griesemann tritt mit einem Porsche Cayman GT4 RS CS an und betankt den Wagen mit eFuel von DeCarTrans. Auch Hofer racing by Bonk Motorsport sowie WS Racing by Kuepperracing und das „Girls Only“-Team setzen auf synthetische Treibstoffe, die sich direkt in bestehende Motoren einspeisen lassen.
„Die Daten der letzten beiden Jahre zeigen: eFuels funktionieren tadellos“, sagt Georg Griesemann von Manthey Racing. Neben dem Umweltnutzen stellt der Einsatz dieser Treibstoffe auch die Logistik vor neue Herausforderungen. Die Vielfalt an Technologien ist jedoch eine Stärke des 24h-Rennens – und spiegelt die Innovationskraft der Branche wider.
Nachhaltigkeit endet nicht beim Kraftstoff. Teams wie Four Motors und Hofer racing by Bonk Motorsport verwenden Bioverbundwerkstoffe für Karosserieteile. Diese Naturfasermaterialien sind leichter als Glasfaser und günstiger als Carbon. Manthey Racing testet Prototypteile aus recyceltem Carbon, um die Ressourcenschonung voranzutreiben. Auch Goodyear entwickelt für das Rennen umweltzertifizierte Reifen mit hohem Anteil an nachhaltigen Materialien.
Die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring 2025 zeigen eindrucksvoll: Nachhaltigkeit und Spitzensport schließen sich nicht aus. Die Nordschleife bleibt damit ein perfektes Testlabor für neue Technologien – und eine Plattform, um die Zukunft des Motorsports aktiv zu gestalten.