Der „Adenauer Racing Day“ hat nach einjähriger Zwangspause ein beeindruckendes Comeback gefeiert. Unter strahlender Eifelsonne zog am Mittwoch ein Konvoi aus rund 30 Rennfahrzeugen durch die Innenstadt der traditionsreichen Rennstadt und läutete damit stimmungsvoll das 24h-Rennen am Nürburgring ein.
Mit Beginn um 16:00 Uhr setzte sich der Fahrzeug-Corso, begleitet von begeisterten Fans und dichtem Zuschauer-Spalier, durch die Hauptstraße in Bewegung. Ziel war der zentral gelegene Marktplatz, auf dem die Moderatoren Olli Martini und Patrick Simon die Piloten und Teams vorstellten. Dass das Event im Vorjahr ausfiel, sorgte nun für umso mehr Begeisterung: „Wir haben den Kontakt zu den Fahrern und die PS-Atmosphäre vermisst“, so ein Anwohner.
Starke Symbolik für die Rennstadt
Veranstaltet wurde das Event gemeinschaftlich vom ADAC Nordrhein, der Stadt Adenau und dem Gewerbeverein Adenau e.V. Die Johanniterstadt zeigte sich festlich geschmückt: Flaggen, motorsportlich dekorierte Schaufenster und Sonderaktionen lokaler Geschäfte schufen eine einzigartige Atmosphäre. So stellte etwa das Kaufhaus Fabry einen Renault Megane RS des Monkeystate Racing Teams aus und verband dies mit einem Gewinnspiel zur schnellsten Rundenzeit.
Legenden und Premieren auf vier Rädern
Neben modernen GT3-Boliden wie dem Audi R8 LMS GT3 evo II (#1, Scherer Sport PHX) oder dem Mercedes-AMG GT3 (#14, GetSpeed) sorgten auch zwei frühere Siegerfahrzeuge des 24h-Rennens für Aufsehen. Besonders im Fokus: Der neue HWA-EVO-Prototyp, der von DTM-Legende Klaus Ludwig erstmals öffentlich gefahren wurde. „Ich habe mit dem Evo II 1992 den DTM-Titel geholt. Dieses Auto ist ein Teil meiner Geschichte“, sagte Ludwig.
Ein emotionales Highlight war auch der Auftritt von Christopher Haase. Der Audi-Fahrer erschien nicht mit seinem Einsatzfahrzeug, sondern mit einem silbernen Mercedes 190 2.5-16 aus dem Jahr 1987 – seinem Privatwagen. „Ich wollte Klaus Ludwig auf der C-Säule unterschreiben lassen. Das war ein Kindheitstraum“, erklärte Haase.
Perfekte Organisation bei Sommerwetter
Der Fahrzeugzug hatte sich um 15:30 Uhr traditionell über die Nordschleife in Bewegung gesetzt. Ab der Ausfahrt Breitscheid wurde der Korso unter Polizeibegleitung durch den Ort geleitet. Für eine reibungslose Anreise sorgten kostenlose Shuttle-Busse zwischen den Zuschauerbereichen Pflanzgarten und Brünnchen sowie dem Stadtzentrum.
Mit Temperaturen von 26 Grad und strahlendem Sonnenschein herrschte eine ausgelassene Volksfeststimmung. Der „Adenauer Racing Day“ bewies eindrucksvoll, wie tief Motorsport und Gemeinschaftsgefühl in der Region verwurzelt sind – und wie sehr ein solches Ereignis zum kulturellen Herzschlag der Stadt gehört.