Scherer-Porsche siegt im Regenrennen auf der Nordschleife
Nürburg – Scherer-Porsche mit der Startnummer 16 hat das erste von zwei Rennen der ADAC 24h Nürburgring Qualifiers 2025 gewonnen. Im verregneten Vierstundenlauf am Samstag setzten sich Laurens Vanthoor und Patric Niederhauser gegen starke Konkurrenz durch. Bei extrem schwierigen Bedingungen auf der Nordschleife feierte das Team Scherer Sport PHX damit einen Prestigeerfolg und untermauerte seine Favoritenrolle für das Saisonhighlight im Juni.
Auf nasser Strecke zeigte sich, wer die Eifel und ihre Tücken beherrscht: Der Scherer-Porsche #16 übernahm nach einem turbulenten Rennverlauf die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter komplettierten der Manthey EMA-911 GT3 R mit Kevin Estre und der GetSpeed-Mercedes-AMG GT3 mit Maxime Martin, Fabian Schiller und Oliver Bliss das Podium.


Eifelwetter bringt Chaos ins Klassement
Schon kurz nach dem Start entwickelte sich ein packender Dreikampf an der Spitze. Manthey-Topmann Estre verteidigte zunächst die Führung, geriet aber wie auch Falken-Pilot Julien Andlauer im weiteren Verlauf ins Straucheln. Die extrem rutschige Fahrbahn ließ kaum Spielraum für Fehler, viele Teams mussten ihre Setups noch während des Rennens anpassen.
Vanthoor, der zwischenzeitlich von P4 nach vorn stürmte, profitierte von der abbauenden Performance der Konkurrenz und fuhr in der zweiten Rennhälfte einen kontrollierten Vorsprung heraus. „Das waren mit die härtesten Bedingungen, die ich je erlebt habe“, bilanzierte der Belgier. „Kein Grip, schlechte Sicht – wir haben einfach alles richtig gemacht.“
Reifentricks und Setup-Fallen
Manthey EMA war nach der Pole Position am Vormittag mit hohen Erwartungen gestartet. Doch ein zu aggressives Reifendruck-Setup warf das Team früh zurück. „Wir haben im ersten Stint voll daneben gelegen“, sagte Kevin Estre. „Bei so einem Rennen lernt man mehr als in zehn Testrunden. Das war heute die Grüne Hölle in Reinform.“
Auch Routinier Frank Stippler klagte über massives Aquaplaning im Scherer-PHX-Schwesterauto (#8) aufgrund zu niedrigen Luftdrucks. Der Regen nutzte sich nicht ab – im Gegenteil: Gegen Rennende nahmen Intensität und Gischt sogar zu, was die Sichtverhältnisse weiter erschwerte.
Generalprobe für das 24h-Rennen
Die ADAC 24h Qualifiers dienen nicht nur als sportlicher Härtetest, sondern auch als letzter ernsthafter Vergleich vor dem Saisonhöhepunkt, dem 24h-Rennen im Juni. Zudem geht es in beiden Läufen des Wochenendes um Punkte für die ADAC Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS).
Entsprechend hoch war das Niveau im gesamten Feld. In der Cup-2-Klasse setzten sich erneut die NLS-Dominator Arne Hoffmeister, David Jahn und Tim Scheerbarth im #921-Porsche 911 GT3 Cup durch. Sie führen weiterhin souverän die Meisterschaft an.
Am Sonntag folgt bereits das zweite 4h-Rennen – mit neuen Chancen und möglicherweise erneut unberechenbarem Eifelwetter.